We have a drug problem.

Hintergrund

Jedes Jahr sterben Millionen Menschen an Krankheiten, die mit Medikamenten behandelt oder mit Impfungen vermieden werden können. Doch vor allem in Entwicklungsländern haben viele Menschen keinen Zugang zu überlebenswichtigen Medikamenten. Gründe gibt es viele: defizitäre Gesundheitssysteme, mangelnden politischen Willen, kriegerische Auseinandersetzungen und mangelnde Forschung zu vernachlässigten Krankheiten.

Es liegt jedoch auch daran, dass viele Medikamente vor Ort zu einem überhöhten Preis angeboten werden. Ein Grund für hohe Preise ist der Patentschutz: Bis zum Ablauf des Patents nach 20 Jahren kann der Patentinhaber Konkurrenten die Produktion des Arzneimittels untersagen und somit Konkurrenz ausschließen. Ein erheblicher Teil der medizinischen Forschung geschieht an Universitäten und anderen öffentlich finanzierten Forschungsgemeinschaften und wird somit von der Gesellschaft getragen. Die Ergebnisse dieser öffentlich finanzierten Forschung werden meist exklusiv an industrielle Partner zur weiteren Erforschung und Vermarktung verkauft. Diese profitieren vom Patentschutz und versuchen in dieser Zeit einen hohen Preis für ihr Produkt zu erzielen. Vor allem in Entwicklungsländern ohne flächendeckende Krankenversicherung kann dies dazu führen, dass Patienten sich bestimmte Medikamente nicht leisten können.

Wie kann dafür gesorgt werden, dass Ergebnisse öffentlicher Forschung allen Menschen gleichermaßen zu Gute kommen?

Kann die Universität hierbei ihre Attraktivität als Partner für privatwirtschaftliche Investoren wahren?

Es gibt Vorschläge für neue Lizenzierungsmechanismen, die sowohl den Zugang zu Medikamenten in Entwicklungsländern verbessern als auch die ökonomischen Interessen der Universität wahren sollen. Ob diese Mechanismen auch an unserer Universität Anwendung finden können, soll im Rahmen zweier Vorträge und einer anschließenden Diskussion mit dem Publikum erörtert werden.